NCIS-Fanfiktion (K.5 & 6)

Kapitel 5

Nervös lief Cece vor dem Spiegel auf und ab. Heute war, wie ihr Onkel gemeint hatte, ein „besonderer Tag“. Er würde ihr heute Direktor Vance vorstellen, den sie bisher nur von Gibbs‘ Erzählungen kannte. Penibel zupfte sie ihren Bolero und das Top zu Recht, dann öffnete sie eine der beiden Schmuckschatullen, die sie in der Hand hielt und nahm eine schlichte Silberkette mit Anhänger heraus. Mit beinahe erschreckender Präzision positionierte Cece den Anhänger exakt 4,5 cm exakt mittig über ihrem Dekolleté. Sie wusste selbst nicht, was mit ihr los war, sie war sonst auch nicht so peinlich genau, im Gegensatz zu einem ihrer Kollegen, Dr. Spencer Reid. Der war WIRKLICH merkwürdig.
Bevor sie die nächste Schatulle öffnete, hielt Cece kurz inne. In dem kleinen Kästchen aus weißem Samt befand sich der Ring, den Andrew ihr zu ihrer Verlobung geschenkt hatte. Ihr war damals die Kinnlade heruntergeklappt, wegen der vielen funkelnden Facetten, vom geschätzten Wert mal ganz abgesehen. Vorsichtig schob sie sich den Ring an ihren rechten Ringfinger und schwenkte dann die Hand, um zuzusehen, wie sich das Licht der Sonne, das durch die Tür hereinfiel, an den Diamanten des Ringes brach.
„Komm, wir müssen los. Und bevor du fragst, dein Outfit ist absolut in Ordnung.“ Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen folgte Cece ihrem Onkel nach draußen. Dort blieb er stehen und deutete abwechselnd auf sein und auf Ceces Auto. „Du fährst, Kleine. Welches Auto?“ Cece grinste und deutete auf ihren Camaro „Meins. Diese Dodge Challenger fahren sich so seltsam.“

Als Cece mit ihrem „gewöhnungsbedürftigen“ Camaro in eine der Parklücken fuhr, waren wohl die Blicke aller Anwesenden auf dem Parkplatz auf sie bzw. ihr Auto gerichtet. Mit einem breiten Grinsen betätigte sie einen kleinen Knopf auf der Mittelkonsole und die Flügeltüren des Wagens schwangen auf. DiNozzo, der auf der anderen Seite des Parkplatzes stand, starrte einfach nur auf das Auto. Ziva, die neben ihm aus ihrem Auto gestiegen war, knuffte ihn in die Seite und meinte nur:“ So viel zum Thema, dass Frauen keine Ahnung von Autos haben.“
Sie tigerte immer wieder unruhig hin und her. Irgendetwas an dem Fall ergab einfach keinen Sinn. Wieso sollte der Täter plötzlich sein Muster ändern? Cece fand einfach keinen nennenswerten Grund, der den Täter dazu hätte bewegen können, sein Tatmuster zu ändern. Wütend raufte sie sich die Haare und stampfte auf den Boden.
„Alles in Ordnung?“ Erschrocken drehte Cece sich um. Vor ihr stand McGee und sah sie besorgt an. „Jaja, es ist nur… ich werd einfach nicht schlau aus dieser Sache. Ich meine wieso sollte er auf einmal sein Tatmuster ändern?“ McGee zuckte mit den Schultern „Ich hab keine Ahnung. Du bist hier schließlich die Expertin für Täter-Psychologie.“ McGee grinste Cece an und sie fing an zu lachen. „Was gibt’s denn hier zu lachen?“ Abrupt verstummten die Beiden. Gibbs stand mit strenger Miene in der Tür. „Kommst du, Cecilie? Der Direktor wartet schon.“
Gibbs öffnete einfach die Tür zum Büro des Direktors. Als Cece hinter ihm den Raum betrat, sah sie einen Mann, geschätzte Mitte 40, mit dunkler Haut und kaum Haaren auf dem Kopf, der etwas sagte, das sich anhörte wie „Wann klopfst du endlich mal, wenn du hier rein willst?“ Der Mann stand auf und lief um seinen Schreibtisch herum. Er streckte ihr die Hand entgegen. „Leon Vance. Endlich lerne ich dich kennen. Jethro hat mir schon sehr viel von dir erzählt.“ „Cecilie Gibbs. Freut mich ebenfalls.“Sie blieben noch eine Weile und unterhielten sich mit Direktor Vance, teils über Ceces Arbeit beim FBI, teils über den Fall. „In Ordnung, wenn ich irgendwie helfen kann, kannst du ruhig her kommen.“ Meinte Vance zum Abschied.
Sie wollte gerade gehen, da viel Cece ein Bilderrahmen an der Wand auf. Er war mehr eine Mini-Vitrine als ein Bilderrahmen und in ihm befanden sich mehrere Abzeichen. Es waren Dienstgrade der Army bzw. der Navy. Sie bekam das mulmige Gefühl, dass die etwas mit dem Fall zu tun haben könnten, sie wusste nur noch nicht warum. „Es macht ihnen doch sicher nichts aus, wenn ich mir die mal ausleihe, oder?“ Vance sah sie leicht verwirrt an, nickte aber freundlich „Sicher. Ich brauche sie sowieso nie“

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Kapitel 6

Langsam wurde Cece sich selbst echt unheimlich. Sie saß, in zerrissenen Jeans und Schlabberpulli, bei Abby im Labor und sah sich immer und immer wieder die Bilder von der Leiche an. Die Schnittwunden ergaben ein Muster, das hatte sie mittlerweile erkannt, aber sie hatte erst die Puzzleteile, zusammenfügen musste sie es erst noch bevor sie das Bild erkennen konnte. „Willst du einen Caf-Pow?“ Cecilie schrak zusammen und wäre beinahe von ihrem Stuhl gefallen. Abby stand vor ihr und hielt ihr einen riesigen Plastikbecher hin. „Verflucht, Abby, ich bekomm wegen dir noch ‘nen Herzinfarkt!“ Abby blieb unbeeindruckt „Caf-Pow?“ „Ja, aber nächstes Mal, erschreck mich bitte nicht so.“
Ihren Caf-Pow schlürfend saß Cece da. Dann kam ihr eine Idee „Abby, kannst du mal bitte die Bilder von der Leiche auf dem großen Bildschirm zusammenfügen?“ Abby lächelte und *Schwupps* waren die Bilder auf dem Schirm. Cece konnte nun die einzelnen Musterstücke besser erkennen. Sie brauchte nur noch jemanden, der sie zusammenfügt. „Du weißt nicht zufällig ob Tim noch hier ist?“ „Du meinst McGee? Nein, der ist schon vor drei Stunden gegangen. Schläft mittlerweile wahrscheinlich.“ Cece zuckte mit den Schultern „Dann muss ich ihn jetzt wohl oder übel wecken. Hol du schon mal meinen Onkel und Ziva. Auf DiNozzo kann ich verzichten.“ Abby nickte und schnappte sich ihr Handy und Cece rannte zum Telefon.
Es klingelte einmal, zweimal, dreimal. „Verflucht nimm endlich ab.“ Murmelte Cecilie sauer. „McGee. Wer ist da?“ Na endlich! Ein noch ziemlich verschlafener McGee war am Telefon „Ich bin’s, Cece. Es tut mir schrecklich leid, dass ich dich wecken muss, Tim, aber du musst sofort in Abbys Labor kommen. Ich habe etwas gefunden, das uns weiterhelfen kann!“ „Und wozu brauchst du mich?“ „Es sind nur einzelne Teile, du musst sie für mich zusammenfügen.“ Ein leichtes Grummeln war zu hören „Na schön. Ich bin in 20 Minuten da.“ Cece quiekte vor Freude „Danke, du bist der Beste!“ „Hmm.“ Dann legte er auf.
McGee POV:
*ring*. Müde öffnete Tim die Augen und sah auf die Uhr. 3 Uhr 27 am Morgen. *ring* Wer zum Teufel rief um diese Uhrzeit hier an? Langsam stand er von seinem Sofa auf und ging in Richtung Telefon. *ring* Er wäre fast mit dem Türpfosten zusammengestoßen, so verschlafen war er. Er hob den Hörer ab. „ McGee. Wer ist da?“ meldete er sich. „Ich bin’s, Cece.“ Wieso rief Cece um diese Uhrzeit hier an? War irgendwas passiert? „… du musst sofort in Abbys Labor kommen. Ich habe etwas gefunden, das uns weiterhelfen kann!“ Na, super, Arbeit. „Und wozu brauchst du mich?“ fragte er „Es sind nur einzelne Teile, du musst sie für mich zusammenfügen.“ Er brummte. Es wusste zwar noch niemand, vor allem nicht Gibbs, aber für Cece würde er so ziemlich alles tun. „Na schön. Ich bin in 20 Minuten da.“ Er konnte sie am anderen Ende der Leitung vor Freude quietschen hören. „Danke, du bist der Beste!“ Er lächelte und sein Herz machte einen leichten Hüpfer. Aber er durfte sich nichts anmerken lassen, deswegen brummelte er ein „Hmm“ ins Telefon und legte dann auf.
30 Minuten später in Abbys Labor:
„Und das da muss hier rüber. Ja, genau da!“ Seit zehn Minuten stand Cecilie nun schon vor dem Bildschirm und gab McGee Anweisungen, wo welches Stück hin musste. Sie hatten schon etwa die Hälfte zusammengefügt. Sie wollte gerade McGee anschnauzen, wo das nächste Stück ist, da bemerkte sie, dass ihr Onkel in der Tür zum Labor stand.
„Hey. Wir haben schon mal ohne dich angefangen.“, erklärte Cece. Gibbs nickte „Ziva, gib’s auf, der Automat funktioniert nicht. Ich hab’s vorhin auch schon versucht“ Ziva brummte und kam dann ins Labor. Cece musste sich wirklich zusammenreißen um nicht zu lachen. Ziva sah aus wie ein Zombie.